Sido (live in Hamburg, 2014)

Sido (live in Hamburg, 2014) © Falk Simon

Hinter dem viel versprechenden Namen Deine Lieblingsrapper verbergen sich keine geringeren als Ex-Spezializtz Harris und sein Partner Sido (Super Intelligentes Drogen Opfer) aus Berlin. Als Tour-Deejay haben sich die beiden den deutschen Oldschool Veteran DJ Stylewarz von No Remorze ins Boot geholt. Am 9.November machten die Drei dann auch in der Heidelberger Halle02 halt.

Support kam vom Mannheimer Emcee Sprachtot, der einige Tracks seiner „Warum nur Promo“ EP zum Besten gab. Darunter auch eine exklusive Live-Performance auf Dre’s Still DRE Beat, der die Crowd endgültig anheizte. Mit Huren im Club, vom King Orgasmus „Orgi Pörnchen 2 Soundtrack, stimmte Sprachtot schon mal auf den folgenden Main Act ein und legte noch ein Acappella nach.

Wenn man sich jetzt an der Bar mit einem kühlen Bier erfrischen wollte, musste man überrascht feststellen, dass man anstatt den anfänglich verkauften Glasflaschen, Bier und andere Getränke nur noch in Pappbechern ausgeschenkt bekam. Nein, obwohl das Publikum vom Alter her den Eindruck machte, wurde hier jetzt kein Kindergeburtstag gefeiert. Diese lächerliche Aktion ist auf die unnötigen Schmeißattacken vom Splash! Festival zurückzuführen, als Sido mit einer Flasche am Kopf verletzt wurde und nun Selbstschutzmaßnahmen vor seinem Aggro Publikum ergreifen muss.    

Stylewarz’ gecuttetes Intro tröstete aber schnell. Die Chartbreaker Fuffies im Club und Mein Block (nicht Blumentopf sein Block!) von Sido bildeten dann den Auftakt der Performance, ehe es zum ersten gemeinsamen Track der Lieblingsrapper Die Da kommt, einer textlichen Variation vom Fanta4 Klassiker. Sido, der ohne Maske auf der Bühne stand, nahm die Zwischenpausen immer zum Anlass um mit dem Publikum zu flirten und einzelne Leute zum Mitmachen aufzurufen. Dann war es an der Zeit für den nächsten Charterfolg Mama ist stolz. Selbige waren auch zahlreich am Absperrungszaun versammelt, wo sie stolz und aufopfernd auf ihren Halbwüchsigen Aggro-Nachwuchs warteten. Als ich mit Zwei Pappbechern Bier zurück von der Bar kam, hatte mittlerweile der patriotische Überraschungsgast mit dem Faible für Adler Fler, das Mic in der Hand und stimmte, nicht unbedingt zu meiner Freude, die Neue Deutsche Welle ein.

Lieblingsdeejay Stylewarz wusste dann erneut das Szenario mit illen Scratches zu dominieren und brachte mit seinen Rewinds die Menge zum kochen. Nachdem sich die Lieblingsrapper dann mit ihrem Lieblings Tabakersatz und ordentlich Jägermeister bzw. Jim Beam gestärkt hatten wurde Steh Wieder Auf eingerappt, wozu sich „Dirty Harry“ und „Siggy“ ins Publikum warfen. Als Zugaben gabs den lang ersehnten Arschfick Song, der vom Publikum schon vehement durch die Chorusrufe gefordert wurde. 16 Sachen war eine weitere von zahlreichen Zugaben bevor die Lichter dann endgültig ausgingen.

Trotz einer ganz ansehnlichen Show muss ich sagen das Harris und Sido auch an diesem Abend nicht meine Lieblingsrapper geworden sind.

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