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Foreigner (Live auf der Loreley, 2011 - Rock the Nation) © Rudi Brand

Aus vielen verschiedenen Nationen sind die Freunde der bekannten Rocklegenden angereist, um beim Rock the Nation Festival den Bands aus den 70ern und 80ern nicht nur zuzuhören, sondern auch mit ihnen zu feiern: So war der Samstag.

Nach einem gelungenen Freitag (Bericht und Fotos dazu gibt es hier) wurde auch am Samstag wieder richtig gerockt. Die Loreley in St. Goarshausen war gut besucht und viele neue Tagesgäste fanden den Weg für die restlichen sieben Bands aufs Rock the Nation Festival. Den Auftakt am zweiten Festivaltag machten Unbuttoned Heart, eine von den Musikern her sehr junge Band, die auch gleich deutlich rockiger anfing als die Bands am Vorabend aufgehört haben. Der Nieselregen hatte zu Beginn des Festivals noch einige Zuschauer vom Gelände ferngehalten, der Frontmann ließ sich vom Wetter allerdings nicht abschrecken und hielt sich überwiegend auf dem Bühnenvorbau auf, der nicht überdacht war. Besonders ist der teilweise mehrstimmige Gesang hervorzuheben, der sehr gut rüber kam und in den verschiedenen Stimmlagen schön miteinander harmonierte.

Ein Hingucker war die folgende Band: FM. Ein recht einfacher Bandname, den man nicht täglich hört, aber nach einem Liveauftritt der Band auch nicht mehr so schnell vergessen wird. Die LED-Bühnenbanner-Show hat einen tollen Kontrast gebracht. Also nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Augen hatten die Jungs etwas im Gepäck. Dennoch kamen die Ohren nicht zu kurz. Es war nicht einfach nur rockig, sondern auch ein sehr melodisches Konzert.

Bonfire war der nächste Star des Tages. Von der Musik her sehr stark an Bon Jovi angelegt, zeigten sie die bis dahin beste Performance, bei der sie das Publikum voll mit einbezogen haben. Der Sänger war eine richtige "Rampensau" und hat sich auch gelegentlich extra für die Fotografen in Pose gestellt. Obwohl es immer noch taghell war, haben Bonfire eine fabelhafte Bühnenshow mit tollen Lichteffekten zustande gebracht. Im Übrigen ist von den ursprünglichen Gründungsmitgliedern nur noch einer übrig geblieben: der Gitarrist.

Überraschend positiv ist die nächste Band bei den Besuchern angekommen: Night Ranger. Sie betraten die Bühne und es war sofort ein Einfluss von Ozzy Osbourne zu erkennen. Dies könnte daran liegen, dass die Band des Öfteren Support von Ozzy Osbourne war und Gitarrist Brad Gillis gelegentlich von Osbourne für Konzerte ausgeliehen wurde. Das erklärte auch, warum Coversongs wie Crazy Train so perfekt gespielt wurden. Ein schwieriges Lied, aber ohne den Blick auf die Bühne hätte man ganz sicher Ozzy Osbourne erwartet. Die kalifornische Band hat es nicht nur geschafft, das Publikum voll in Fahrt zu bringen, sondern war zudem die erste Band des Tages, die einen regenfreien Auftritt hatte.

Der nächste Act war nicht ganz so fetzig wie die vorherigen Bands. Kansas glänzten neben ihrer Ballade Dust in the Wind mit sehr starkem Progressive Rock. Das textsichere Publikum hat den Gesang tatkräftig unterstützt und sich teilweise auch einfach nur von den progressiven Klängen mitreißen lassen.

Foreigner. Mehr ist nicht zu sagen. Eine Band, die nicht nur die Massen mitreißt, sondern selbst sogar die gesamte Bühne braucht, um sich musikalisch auszutoben. Mit Songs wie Cold As Ice wurde es jedem trotz beständigem Regen warm ums Herz. Freudige Gesichter auf dem ganzen Festivalgelände und eine Wahnsinnsstimmung – das Publikum war teilweise lauter als die Band selbst. Denn Foreigner haben perfekt demonstriert, dass Rockmusik nicht übermäßig laut sein muss, um gut zu sein. Doch auch bei den ruhigen Stücken wie Waiting For A Girl Like You hat das textsichere Publikum im Bann des Feierwahnsinns den Gesang tatkräftig unterstützt.

Der Headliner des Abends war die Band Journey. Sänger Arnel Pineda sprang wie ein Flummi auf der Bühne herum und hat es sichtbar genossen, mit seiner Band zusammen vor einer dichten Zuschauermenge auf der gesamten Freilichtbühne spielen zu dürfen. Der Samstag beim Rock the Nation Festival war ein abwechslungsreicher Tag mit hochkarätigen Bands, einem fantastischen Publikum und zum Glück deutlich regenfreier als der Vortag. Nächstes Jahr unter blauem Himmel, und die Loreley wird ihre ganze Atmosphäre entfalten können.

Weiterlesen: Hier der Bericht mit vielen Bildern vom Freitag mit Saga, Thin Lizzy und Manfred Mann's Earth Band beim Rock the Nation Festival auf der Freilichtbühne Loreley.