Green Day ( Live in Mainz 2010)

Green Day ( Live in Mainz 2010) © Marco Hammer

Knapp 25.000 Green Day-Fans mehrerer Generationen trotzten vergangenen Donnerstag Temperaturen jenseits des Angenehmen. Die knapp vier Stunden ab Einlass bis Beginn der letzten großen Open Air Show von Green Day hat sich aber mehr als nur gelohnt.

{image}Sonnencreme und Hut hatten bei diesem Konzert Hochkonjunktur, denn die Sonne meinte es besonders gut mit Groß und Klein auf dem Mainzer Messeparkgelände. Während der ein oder andere Autofahrer sich noch durch Warteschlangen vor dem Parkplatz kämpfen musste, griffen die bereits Angekommenen nur zu gerne zu den reichlich angebotenen kühlen Erfrischungen zahlreicher Stände rund um den Zuschauerbereich. Die Musik ließ zum Glück nicht all zu lange auf sich warten. Knappe eineinhalb Stunden nach Beginn des Einlasses und vor bereits zahlreich vorhandenem Publikum durfte der erste Special Guest des Abends die Bühne entern: Die Donots versetzten mit ihrem Song Calling gleich zu Anfang ihres halbstündigen Auftrittes um die Nachmittagszeit das Publikum in Feierlaune. Wie auch später Rise Against – mit Stücken wie Entertainment – durfte sich die Band für festivalartige Zustände und reihum begeistertes Publikum verantwortlich sehen.

{image}Kurz vor Acht bezogen dann endlich Green Day mit ihrem Konzertopener Song of the Century Stellung auf der Bühne. Schnell war klar, dass die Band ihre Songs nicht einfach der Reihe nach herunterspielen würde. Mit Witz und Charme unterhielt Frontmann Billie Joe Armstrong sein Publikum und sorgte mit minütlich wechselnder Kopfbedeckung für reichlich Lacher. Ob mit Deutschland-Hut oder Irokese, die Nähe zum Publikum wurde gesucht und auch gefunden: Nacheinander durften mehrere Fans die Band von der Bühne aus gesanglich und instrumental unterstützen. So wurden Fanträume war. Armstrong verschenkte sogar eine Gitarre an einen jungen Nachwuchsgitarristen, der sein Glück kaum fassen konnte.

Während der dreistündigen Show fanden sich so gut wie alle großen Green Day-Hits aus fast 20 Jahren Bandgeschichte in der Setliste wieder. Da gaben sich Titel wie When I Come Around aus dem Album Dookie aus den frühen Neunzigern und Hits aus dem Album American Idiot von 2005 die Hand. Schnelle Rockstücke wie Holiday folgten Gänsehautballaden wie When September Ends, stets unterlegt mit viel Pyrotechnik. Immer wieder stand die Bühne in Flammen und es schossen Raketen in die Lüfte. Eine leuchtende LED-Wand machte außerdem mit Bildern und Textphrasen aus den einzelnen Songs die Bühne imposanter.

{image}Das Publikum sang, gröhlte und ließ keine Gelegenheit ungenutzt, alle Energie in schweißtreibende Pogozirkel zu stecken. Selbstverständlich durften auch Neulinge aus dem gleichnamigen Album zur "21st Century Breakdown"-Tour nicht fehlen. Unterstützt von sprühendem Feuerrregen schallte 21 Guns in die Abenddämmerung. Ein Song, der stellvertretend für die heutige Mainstream-Musik der Band stehen kann.

Denn dass die Band nicht mehr den Punk der Achtziger und Neunziger verkörpert, liegt auf der Hand. Dennoch appellierte Armstrong besonders an die heutige Generation: Punk ist nicht tot – er lebt. Und wenn Punk heute bedeutet, dass eine Menge Menschen eine noch größere Menge Spaß mit Bands wie Green Day haben, dann hat er möglicherweise sogar recht. Dass Green Day mit ihrer fulminanaten Show in Mainz auf ganzer Linie überzeugen konnten, zeichnete sich nach dem Konzert in den Gesichtern der in die nächtliche Umgebung ausströmenden Masse deutlich ab.

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