Anathema (live in Hamburg, 2010)

Anathema (live in Hamburg, 2010) © Nina Schober - Zephira

Es war ein Konzert, wie es emotionaler nicht sein kann. Das Knust ist zwar nicht der allergrößte Club der Stadt, doch während Anathemas Auftritt wirkte der Raum gigantisch.

{image}Eben noch wurde im benachbartem Kneipenraum das für die Heim-Mannschaft negativ ausgegange WM-Spiel der Südafrikaner übertragen, schon versammelt sich das Publikum nun gespannt im Konzertsaal. Blaues Licht beleuchtet sanft die Bühne und es ertönt die Melodie von Davy Jones' Spieluhr, die – sich wie ein Mantra wiederholend – das Publikum in die melancholische Atmosphäre leitet. Anathema betritt die Bühne und eröffnet mit Thin Air, dem ersten Song aus dem aktuellem Album We're here because we're here, das durch eher sanfte Töne besticht. Anathema holt das Publikum ab, packt es fest und lässt es ab sofort nicht wieder los. Es geht auf eine Reise quer durch die Gefühlswelt. Zart bis Hart, bis an die Grenzen aber nie darüber hinweg. Ein phantastisches Klangerlebnis, kombiniert mit einer tollen Bühnenperformance, hält das Publikum für 2 Stunden im Bann.

{image}Von Pomp mit orchestralen Passagen und Streichern, bis Stille mit minimalistischem Einsatz von getragener Gitarre und filigraner Stimme, gelingt es der Truppe um die Gebrüder Vincent und Danny Cavanagh, ein enormes Spektrum abzudecken. Auch das Auge hört mit. Spielfreudig nutzen die Musiker die komplette Bühne für ihre lebendige, aber niemals übertribene Performance. Als weiteres Highlight kommt ab und an Lee Douglas mit auf die Bühne, um Vincent gesanglich wundervoll zu unterstützen. Nach vielen Zugaben, zum Schluss gar einem Pink Floyd-Cover, werden die Zuhörer wieder in die Realität entlassen – mit einem zufriedenem Lächeln im Gesicht.

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