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Slipknot (live in Frankfurt, 2016) © Jannik Rulitschka

Helau und Alaaf! Slipknot laden zu ihrem Maskenball der etwas anderen Art ein. In der Festhalle Frankfurt feiert die Alternative-Metal-Combo mit ihrer Fan-Familie 17 Jahre "Slipknot"-Debüt. Wir haben uns eines der Höllentrip-Tickets gesichert.

Zuckende Maden, brennende Schaufensterpuppen, blutverschmierte Fleischbrocken – Nein, wir befinden uns nicht in einem Rob Zombie- oder John Carpenter-Streifen. Slipknot sind mit ihrer morbiden Monstershow zurück.

"Did you miss us, Frankfurt?!", schallt es in die ausverkaufte Festhalle. Nach dem tragischen Herztod von Gründungsbassist Paul Gray im Jahre 2010 zogen sich Slipknot zurück und veröffentlichten im Oktober 2014 in Gedenken daran die neue Platte ".5: The Gray Chapter".

Einmal Hölle und zurück

Für ihr Comeback in Frankfurt haben die neun Masken-Mannen ein brachiales Old-School-Brett zusammengeschraubt. Der Fokus liegt auf dem Debüt sowie auf dem Nachfolger "Iowa" – zur Freude tausender, eingefleischter Slipknot-Anhänger, die sich zu Klassikern wie "Left Behind", "Disasterpiece", "I Am Hated" und "Eyeless" gerne auch mal halbnackt im Circle Pit austoben.

Aber auch bei Dampfwalzen wie "Psychosocial" oder "The Devil In I" bleibt der Härtegrad konstant hoch. Dafür sorgt nicht zuletzt Neu-Schlagzeuger Jay Weinberg, der sich mit seinen Double-Bass-Salven in die Köpfe der Slipknot-Jünger hämmert. So werden "Duality" und "Dead Memories" mit die melodischsten Stücke an diesem Abend bleiben. Dabei haben Slipknot mit "Vermilion Pt. 2" oder "Snuff" schon bewiesen, dass sie auch die ruhigeren Töne beherrschen.

Wut, Wahnsinn...und Liebe

Showtechnisch bieten sich bei Slipknot die gewohnten Schauwerte, von sich drehenden Hebepodesten bis hin zu den verstörenden Kurz-Clips über Tod, Wahnsinn und Verderbnis. Die Grundstimmung ist düster, die Ästhetik liegt im Hässlichen. Doch selbst an einem Ort, an dem alle Hoffnung verloren scheint, bleibt eine Kraft immer präsent: die Liebe. 

Der Satz "We love you" fällt nicht nur einmal an diesem Abend. Nicht umsonst bezeichnet Frontmann Corey Taylor seine Fans als seine "fucking family". Vor allem Deutschland hat es der US-Combo angetan und war laut Taylor eines der ersten Länder, das an das Projekt Slipknot geglaubt hat. Das obligatorische Schwenken der Deutschlandflagge darf also an diesem Abend nicht fehlen.

Mit "Spit It Out" im Zugabenblock endet der schweißtreibende Höllentrip von Slipknot. "Take care of yourselves, take care of each other!", schallt es ein letztes Mal von der Bühne. Bei so viel Herzblut ist man doch gerne Teil dieser schrecklich netten Familie.

Setliste

Be Prepared for Hell / The Negative One / Disasterpiece / Eyeless / Skeptic / I Am Hated / Killpop / Dead Memories / Everything Ends / Psychosocial / Wait and Bleed / Duality / The Devil in I / Metabolic / (sic) // Surfacing / Left Behind / Spit It Out

 

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