© Jan Paersch

Vier Jahre lang zieht der Hamburger Indie- und Rock-Club Molotow in die Räume der ehemaligen China Lounge am Nobistor. Eröffnung soll schon zum Beginn des Reeperbahn-Festivals am 17. September sein.

Das Molotow hat eine neue Bleibe, mal wieder. Erst im März hatte der legendäre Indie-Club ein Exil in der Holstenstraße 5, am westlichen Ende der Reeperbahn, gefunden.

In den Räumen der China Lounge

Der Umzug war notwendig geworden, weil der Club seine Kellerräume in den sogenannten "Esso-Häusern" am Spielbudenplatz im Dezember 2013 über Nacht hatte räumen müssen – es habe Einsturzgefahr bestanden, hieß es damals. Wie akut diese Gefahr wirklich war, ist bis heute nicht vollständig geklärt.

Junge Bands von Punk bis Folk haben ab Mitte September nun wieder ein dauerhaftes Zuhause auf dem Kiez: mindestens vier Jahre lang bezieht das Molotow die Räume der ehemaligen China Lounge am Nobistor, nur 50 Meter vom jetzigen Übergangsdomizil entfernt.

Zwei Bühnen in der neuen Location

Künftig wird es Livemusik sogar auf zwei Bühnen geben. In den kleinen Raum im 1. Stock passen etwa 100 Zuschauer, während der große Saal mit einer Kapazität von 350 Besuchern sogar mehr Platz bietet als das alte Keller-Molotow. Diese Bühne wird sich direkt vor dem großen Fenster am Nobistor befinden. So will man, nach Art der beliebten Schaufensterkonzerte im Hamburger Plattenladen Michelle Records, auch Laufkundschaft anlocken.

Irgendwann möchte man allerdings wieder zum ursprünglichen Standort am Spielbudenplatz zurückkehren. Dabei bekommt das Molotow Unterstützung von der Bayerische Hausbau. Das Immobilien-Unternehmen will auf dem Grundstück der inzwischen abgerissenen Esso-Häuser einen Komplex mit Wohnungen, Clubs und Geschäften errichten.

Wiedereröffnung zum Reeperbahn-Festival

Zunächst einmal bekommt das Molotow aber finanzielle Zuwendungen für den nun zügig anstehenden Umzug. Kulturbehörde und Bayerische Hausbau helfen dem Club aus, der von Januar bis März keinerlei Einnahmen hatte. Schon pünktlich zum Beginn des Reeperbahn Festivals am 17. September soll der Laden wiedereröffnen.

Auf Molotow-Betreiber Andi Schmidt und seine Crew kommt viel Arbeit zu: Die im Juni geschlossene China Lounge hatte sich auf ein House-, HipHop- und RnB-Publikum spezialisiert und wartete mit kitschig-fernöstlichem Dekor auf. Im Indie-Club Molotow wird man für Buddha-Statuen eher keine Verwendung haben.

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