Boy George (live in Köln, 2014) © Boris Schmidt
Heute ist das ehemalige Pornokino Gloria-Theater in der Kölner Innenstadt einfach ein gemütlicher Club, der von Kabarett bis DJ-Gig die verschiedensten Veranstaltungen bietet. An diesem verregneten Abend ist es das einzige Deutschlandkonzert von Boy George und seiner Band.
Bastian Baker begeistert
Bevor der ehemalige Culture Club Sänger den letzten Gig der Europa-Tour spielt, werden erst mal ruhige Töne angeschlagen: Bastian Baker aus dem französischen Teil der Schweiz begeistert mit Akustik-Gitarre, Charme und guten Liedern. Den Namen sollte man sich merken, denn mit etwas Glück wird man auch in Deutschland bald mehr von ihm hören.
Die Voraussetzungen bringt Bastian auf jeden Fall mit: Er hat Talent, eine einwandfreie Stimme und dazu ist er auch noch äußerst ansehnlich. Einen MTV Music Award als bester Schweizer Act und weiter Auszeichnungen hat er schon.
Bunt gemischtes Publikum
Umbau-Pause und Sound-Check dauern nicht lange und gegen 21 Uhr stehen Boy George und seine Band (bestehend aus zwei Backgroundsängerinnen, drei Bläsern, Schlagzeuger, Gitarrist, Bassist und Keyboarder) auf der Bühne.
Die gute Laune springt von der Bühne auf das Publikum über. Knapp neunhundert Besucher aller Altersstufen sind gekommen: Boy George hat es offensichtlich auch geschafft, mit seiner Musik jüngere Fans hinzuzugewinnen.
Reggae, Pop und Gospel
Der Mix aus Reggae, Pop und Gospel-Elementen funktioniert also bestens. Allerdings gibt es da eine Sache, die die Stimmung trübt: Das weiße Licht, das beim Filmen mit dem Smart-Phone oder Handy auf die Bühne strahlt, verdirbt der 80-iger Ikone das Live-Erlebnis.
Boy George bittet deshalb die Zuschauer, mit dem Filmen aufzuhören und einfach das Konzert zu genießen. Den Moment könne man eh nicht mehr wiederbeleben, denn der ist nachher genauso vorbei wie die Achtziger.
Genießen statt fotografieren
Kurz gesagt: Genießen statt filmen und fotografieren. Für diese Ansage gibt es Zustimmung von den Zuschauern in Form von lautem Applaus. Ganz unrecht hat der Gute damit nicht. Also weiter tanzen, mitsingen und Spaß haben.
Fazit: Ein Support-Act, der sich als gute Wahl herausstellte, Spielfreude auf der Bühne und glückliche Menschen vor der Bühne – was will man mehr?