Queen + Adam Lambert (live in München 2017) © Torsten Reitz
Wenn eine große Band nach dem Tod oder Ausstieg eines wichtigen Mitglieds weitermacht, ist der Vorwurf nur noch eine Coverband zu sein meist nicht weit. Wenn das verschiedene Bandmitglied dann auch noch so zentral war wie Freddie Mercury, liegt die Aussage gleich noch näher.
Original oder Kopie?
Bei Queen ist die Sachlage neben des übergroßen Schattens von Mercury natürlich auch dadurch bedingt, dass es zwischen der Veröffentlichung des ersten Albums und dem Tod des Sängers keinerlei Besetzungswechsel gab.
Da dem aktuellen Line-up allerdings auch Bassist John Deacon nicht mehr angehört, ist der Vorwurf eine Tributeband zu sein tatsächlich keine Überraschung. Allerdings gehören der Band immer noch zwei Gründungsmitglieder an – weitaus mehr als in zahlreichen anderen heute noch aktiven 60s und 70s-Bands.
Brian May findet das nicht toll
Gitarrist Brian May bezeichnete die Kritik nun in einem Instagram-Post als Beleidigung und berief sich auf die beinahe 50-jährige Geschichte von Queen, die er und das andere verbliebene Originalmitglied, Roger Taylor, entschieden geprägt haben. Fans stimmten dem Gitarristen zu, schließlich sei der aktuelle Sänger Adam Lambert in keinster Weise eine Kopie von Mercury.
Interessant ist jedoch, dass die Kritik, die den Vorwurf enthielt, im Großen und Ganzen sehr positiv ausfiel. Zwar blieb der Autor, Jim Harrington, durchweg bei seiner Meinung, es handle sich im Prinzip um eine Coverband, aber dennoch hatte er an dem Konzert wenig auszusetzen. Erschienen war seine Rezension ironischerweise in einer Tageszeitung namens "Mercury News".
Hier könnt ihr Brian Mays Reaktion auf Instagram sehen: