XAVAS: "Gespaltene Persönlichkeit" heißt das gemeinsame Album von Kool Savas und Xavier Naidoo.

XAVAS: "Gespaltene Persönlichkeit" heißt das gemeinsame Album von Kool Savas und Xavier Naidoo. © Quelle: xavas.de Pressebilder

"Gespaltene Persönlichkeit" heißt das gemeinsame Album von Kool Savas und Xavier Naidoo. Besonders jener Track, den XAVAS ganz am Ende des Longplayers verstecken, sorgt nun für vehemente Kontroversen.

Auge um Auge, Zahn um Zahn. Biblische Rache war noch nie harmlos. Doch Naidoo und Savas schießen mit ihrem Text zu dem Song Wo sind (Hidden Track) über das Ziel hinaus.

Verschwörungstheorien, Homophobie und Gewaltfantasien

Sie wollten sich klar gegen Ritualmorde an Kindern äußern, die in Europa häufig stattfänden – so Naidoo gegenüber dem Radiosender FFN (→ "wovon handelt der Hidden Track?"). Bei rap.de ging man dem im Rahmen der Rezension des Albums schon nach: Verschwörungsblogs, eine reißerische Doku und alte Legenden dienten offenbar als Quellen.

XAVAS' Aufforderung zur Gegengewalt liest sich so:

"Ich schneid' euch jetzt mal die Arme und die Beine ab, und dann ficke ich euch in den Arsch, so wie ihr es mit den Kleinen macht. (...) Ihr tötet Kinder und Föten. Ihr habt einfach keine Größe und eure kleinen Schwänze nicht im Griff. Warum liebst du keine Möse, weil jeder Mensch doch aus einer ist? (…) Wo sind unsere Helfer,  unsere starken Männer, wo sind unsere Führer, wo sind sie jetzt?"

Hierbei mischt sich einiges, das jeweils für sich alleine genommen schon krude genug wäre: Eine Verschwörungstheorie über Ritualmorde. Homophobie. Der Ruf nach einer Führerpersönlichkeit. Androhung von Verstümmelungen. Esoterik trifft auf offensichtlich fehlenden Hirnschmalz trifft auf Steinzeit.

Entsprechend heftig ist die Kontroverse, die sich am Hidden Track entzündet: Von Medien wie Welt Online bis zu Usermeinungungen auf Facebook, von denen wir im Folgenden einige anonym zitieren – Verständnis für diesen Songtext scheint nur von verwirrten Jesus-Saves-Vertretern ohne Realitätsbezug geäußert zu werden. Das liest sich dann in etwa so: "So leute gehört genau das angetahn und keinen luxus aufenthalt im knast und dann wieder raus und dann das nächste opfer ab und weg mit dem Müll".

Einleuchtender erscheinen uns Meinungsäußerungen wie "grausig Herr Naidoo!", "die Herren haben die Bodenhaftung verloren", "homophober Kack" oder die Feststellung: "Wie die Neonazis instrumentalisieren XAVAS hier auf widerlichste Art und Weise das Leid, das – in der Tat – Opfern von Missbrauch widerfährt."

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