Zweite Jugend + Plastikstrom I GREND

Zweite Jugend + Plastikstrom I GREND

Freitag, 18. Oktober 2024, 20:00 Uhr bis , 23:59 Uhr
Grend Kulturzentrum
Westfalenstr. 311, 45276 Essen

ZWEITE JUGEND
Wir als fühlende und denkende Wesen haben uns geirrt. Nicht wir leben für die Nacht, sondern die
Nacht lebt für uns. Die Nacht steht im metaphorischen Wortsinn für die Zelebration der
Vergänglichkeit und des Untergangs. Und diese Nacht hat einen Namen: Zweite Jugend.
Marcel (Schlagzeug) und Eli (Stimme, Produktion) sind die beiden Gesichter hinter der
minimalistisch anmutenden Musik der Band. „Alle Töne werden seelisch erbracht“, so die
Aussage der Band. Was sie damit meinen? Es gibt keinen Grund, nicht alle Instrumente analog zu
erzeugen. Und das ist die unumstößliche Regel: ARP Odyssey, SH-101 und MS20 sind neben
einem akustischen Schlagzeug, ein bisschen Percussion und natürlich der Stimmen die einzigen
Klangerzeuger, die Zweite Jugend in ihren Liedern verwenden. Und das hört man auch.
Der Geist der späten Siebziger schwingt omnipräsent mit, sei es in den Aufnahmen oder bei den Konzerten.Natürlich sind die Werke aber modern und im Zeitgeist von heute gemischt.
Ebenso wirken die durchdachten Texte immerzu frisch und aktuell. „Die textlichen Inhalte als
Gefühle verkleidet stehen im Zentrum des Schaffens“, so Eli. Er malt mit seinen Worten Bilder und
Emotionen, dringt in vielen Fällen tief ein in die Psyche der Hörerschaft, thematisiert hierbei die
Liebe, das Leben, die Lust nach Irgendwas, aber auch Astrophysik, Wissenschaft und nüchtern
erscheinende Dinge. Die menschliche Neigung zur Zerstörung des Guten ist ein mal mehr und mal
weniger präsenter roter Faden. Tatsächlich schreibt Zweite Jugend immer zuerst die Texte und
komponiert dann die Instrumente passend zu den Zeilen. Marcel betrommelt hierbei gekonnt die
analogen Sequenzen und dirigiert den Rhythmus.
Nach den Alben „Liebe ist Luxus“ (2016) und „Elektronische Körpermusik“ (2019) geht die Zweite
Jugend nun über in die finale Phase einer Alben-Trilogie: „Der Wille zur Nacht“ wurde im Herbst
2023 in die Welt geboren. Er ist eben dieser menschliche Drang, alles zu vernichten, was ihm
ebenbürtig oder gar bedrohlich erscheint. Sei es ein Planet, ein paralleler Kulturkreis oder eine
andere Spezies. Der Mensch vergisst hierbei aber fortwährend, dass er sich selbst der Feind ist.
Das ist die wahre menschliche Natur, oder im umgekehrten Nietzsche-Konzept der Wille zur
Nacht. Das hieße konsequent: „Lebenserhaltung durch Selbstzerstörung“.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt, heißt es. Wer Zweite Jugend bereits live erlebt hat, weiß aber,
dass beides zutreffen kann. Dass neben den ganzen Untergangsszenarien genügend Platz für
Partyhits und laute Feierei bleibt, dürfte wohl klar sein. Auch schlechte Dinge kann man lautstark
feiern, und wenn dies nur ein Akt der Ironie ist. Tauchen wir also ein in die Nacht und schauen,
was diese mit sich bringtPLASTIKSTROM
Die Band betrat Anfang des neuen Jahrtausends die musikalische Bühne mit einem selbstvertriebenen Mini-Album und einigen Samplerbeiträgen. Die beiden Bandmitglieder Jürgen Schips und Matthias Günzler waren aber keine Szene-Neulinge sondern haben mit ihrer Band Darc Entries bereits in den 90er Jahren ihre Spuren hinterlassen. War Darc Entries noch eine klassische Gothrock-Band, wechselte man mit PLASTIKSTROM zu rein elektronischen Klängen. 2019 erschien das erste Album „Beton Gegen Angst“ bei Young & Cold Records, gefolgt vom 2023 erschienenen Nachfolger „Eskalation“.
Erwartet man bei dem Bandnamen PLASTIKSTROM möglicherweise minimalelektronischen Sound, so deuten die Albumtitel eher auf düster-aggressive Klänge hin. Bei PLASTIKSTROM trifft beides zu, und genau das macht das Besondere aus.
Deutlich sind die Dark-Electro-Ursprünge erkennbar aber immer kombiniert mit neuen Einflüssen, die das Besondere dieser Band ausmachen. Die deutschsprachigen Texte tun das Übrige, um das neue Album „Eskalation“ aus der Masse abzuheben.
PLASTIKSTROM haben ihre Lektion gelernt und machen aus Darkwave, EBM, Electro-Punk, abgeschmeckt mit immer wieder auch ein paar experimentellen Sounds und Rhythmen ihr eigenes Ding: dunkler Electro für die Tanzflächen und immer wieder kommt ein spürbarer Punk-Spirit zum Vorschein!

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